Venom – Kritik zu Marvels Antihelden

Ende des letzten Jahres erschien mit Venom eine Neuinterpretation von Marvels Antihelden. Doch die Produktion stand unter keinem guten Stern, denn der Film musste ganz ohne den ikonischen Spiderman auskommen. Ein Venom Film ohne Spiderman, kann das gut gehen? Anscheinend ja, denn der Film wurde zu einem Überraschungshit und zu einem der erfolgreichsten des vergangenen Jahres. Nun erschien der Film auf DVD, Blu-ray und VoD. Wir haben uns die Blu-ray des Films genauer angeschaut und verraten euch, ob der Film was taugt.

 

Die Story von Venom

Der Reporter Eddie Brock (Tom Hardy) hat alles was man haben möchte. Seine Karriere befindet sich auf dem Höhepunkt, seine Show wollen alle sehen und mit seiner Freundin (Michelle Williams) steht er kurz der Verlobung. Doch dies ändert sich schnell, als er Recherchen für einen Artikel über den Pharma Giganten Life Foundation anstellt. Deren Boss (Rizz Ahmed) stellt im Geheimen Experimente zwischen Menschen und Außerirdischen Symbioten an. Als Eddie den Boss bei einem Interview brisante Fragen zu dem Thema stellt, fällt Eddies Leben schnell wie ein Kartenhaus zusammen. Dabei verliert er nicht nur seinen Job und seinen Ruf, sondern auch seine Verlobte, die sich durch ein Vorfall von ihm trennt. Um seinen Ruf wiederherzustellen bricht er, um Beweise zu sammeln, in die Forschungsanlagen der Firma ein. Bei diesem Einbruch kommt er mit dem Symbionten Venom in Kontakt, damit hat Eddie ein weiteres Problem.

 

Unsere Kritik zu Venom

Bereits vor dem Kinostart war die Erwartungshaltung von Venom nicht leicht. Denn der Film musste ohne Spiderman auskommen. Das liegt daran, dass durch die Rechtevergabe von dem Produktionsstudio Sony und Marvel ein Abkommen gab, dass Spiderman in den MCU auftauchen darf, aber nicht in den Sony Filmen. Nun also musste Venom ohne die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft auskommen. Ein Problem, da die Entstehung von Venom in den Comics streng mit Spiderman verbunden ist. Dieses Problem hat das Drehbuch einfach umgangen und die Life Foundation ins Spiel gebracht, als auch das Setting von New York nach San Francisco gewechselt. Doch es gibt mit dem Drehbuch weitere Probleme. Der Film lässt sich anfangs eine Menge Zeit, um die verschiedenen Protagonisten zu etablieren. Vor allem Tom Hardy als Eddie Brock kann im ganzen Film auf ganzer Linie überzeugen und ist ein absoluter Pluspunkt. Dabei merkt man in jeder Szene, dass er wahnsinnig Bock auf diesen Film hatte. Was vor allem daran liegt, dass er ein großer Fan der Comicvorlage ist. Bei den anderen Charakteren sieht dies jedoch anders aus. Vor allem beim Bösewicht fällt dies auf. Dieser ist absolut klischeebeladen, was bei einer Comicvorlage meistens so ist. Jedoch sind seine Taten und Motivationen zu keinem Zeitpunkt nachvollziehbar. Er ist einfach böse, weil er halt böse ist. Auch bei der Struktur des Drehbuchs sind Auffälligkeiten aufgefallen. Normal besitzt eine typische Verfilmung drei Akte. Im ersten Akt werden die Charaktere und der Held bzw. Antiheld vorgestellt und dort bekommt er seine Kräfte. Im zweiten Akt bekommt er dann ein Hindernis entgegen gestellt, meistens in Form des Bösewichts und muss ein Verlust oder Niederlage einstecken. Nur um dann im dritten Akt daran zu wachsen und sich dann dem Bösen final entgegen zu stellen.  Mit dieser Formel sind extrem viele bekannte Filme gedreht worden. Nur Venom hält sich nicht ganz daran, denn in diesem fehlt einfach mal der zweite Akt. Damit fällt die Qualität im dritten Akt merklich ab und es gibt ein CGI Kampf bei dem man schnell den Überblick verliert.  Auch dass Film anstatt ab 16 oder 18 Jahren ab 12 Jahren freigegeben ist, stößt vor allem Fans der Comicvorlage sauer auf. Mit etwas Mut und Brutalität hätte der Film eine gute Mischung aus Logan und Deadpool werden können. Mit der 12er Freigabe, die nur dazu diente, um eine größere Zielgruppe anzusprechen, hat der Film viel an Atmosphäre verloren.

 

Informationen zu Venom

Originaltitel: Venom
Laufzeit: ca. 112 Minuten
Heimkinostart: 14. Februar 2019
Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
Besetzung: Tom Hardy, Michelle Williams, Riz Ahmed

 

Blu-ray-Features von Venom

  • Venom-Modus
  • Entfernte und Erweiterte Szenen (5:00 Min.)
  • Der Anti-Held (10:04 Min.)
  • Der Tödliche Beschützer im Einsatz (9:14 Min.)
  • Venom Vision (7:02 Min.)
  • Venom Design (5:34 Min.)
  • Symbionten Geheimnisse (2:40 Min.)
  • Pre-Viz-Szenen auswählen (13:53 Min.)
  • Musikvideos
  • Venom von Eminem (4:56 Min.)
  • Sunglower von Post Malone und Swae Lee (2:48 Min)
  • Vorschau von Spider-Man: A New Universe (3:33 Min.)

 

Trailer zu Venom




Fazit:

Tom Hardy in Bestform
Gelungener 1.Akt, der danach aber deutlich abfällt
Einige, aber deutlich zu wenige schaurige Szenen, die viel Atmosphäre besitzen
Schwacher und Klischeebehafteter Bösewicht
Viele kleine Gags, wo auch die meisten zünden
  • Venom
    “Venom ist ein Film bei dem sich die Geister scheiden. Die einen werden in dem Film einen 08/15 Comicfilm sehen, bei dem sich lediglich Tom Hardy als Pluspunkt heraus stellt. Mit einem schwachen Drehbuch bei dem zwar der erste Akt punktet, aber danach spürbar abfällt, lässt der Film viel Kreativität vermissen. Dennoch hat der Film an den Kinokassen eine Menge Geld eingespielt und viele Zuschauer haben sich an dem Film erfreut. Wenn man über die banale Story hinweg schauen kann, keinen großen Wert auf diese legt und über das ein oder andere Logikloch hinwegsehen kann, dann ist Venom ein ganz unterhaltsamer Film. Dies liegt vor allem an Tom Hardy, der hier einiges aus dem Film durch seine Darstellung heraus holt. Somit kann Venom nur bedingt empfehlen. Man sollte nicht die größten Ansprüche haben. An einem verregneten Sonntagnachmittag kann man den Film ruhig mal anschauen.”
    Kevin Kreisel, Redakteur

Ab in die Filmsammlung?

Venom ist eine durchschnittliche Comicverfilmung. Wer über die Drehbuchschwächen hinwegsehen und seine Erwartungen runter schrauben kann, kann mal reinschauen.

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