Escape Room – Kritik zum billigen Saw-Abklatsch…oder doch mehr?

Als Columbia Pictures und Sony 2017 ankündigten, einen Horrorfilm zu drehen, in dem sich die Protagonisten durch unterschiedliche tödliche Räume arbeiten müssen, klang das alles nach einem Abklatsch der Saw-Reihe. Zwei Jahre später ist der Film nun endlich in den Kinos zu sehen und wir verraten, ob die Befürchtungen zutreffen, oder ob Escape Room tatsächlich eigene Akzente setzen kann.

 

Die Story zu Escape Room

Der Plot wirkt auf den ersten Blick simpel: Sechs Personen werden scheinbar zufällig ausgewählt, an einem besonders komplexen Escape-Room-Spiel teilzunehmen. Sollte die Gruppe das Spiel gewinnen, winken 10.000 Dollar Preisgeld. Jeder der Protagonisten hat seine ganz eigene Motivation, um die Einladung anzunehmen. Da ist die schüchterne Zoey, die ihre Ängste überwinden möchte oder Danny, der ein Experte auf dem Bereich der Escape Rooms ist. Für ihn ist der Trip eine neue Challenge, die es zu meistern gilt. Auch die anderen Protagonisten werden dem Zuschauer mehr oder minder gut vorgestellt, eine echte Bindung mag aber nie wirklich entstehen. Einzig Zoey, die von Jungstar Taylor Russell verkörpert wird, schafft es beim Zuschauer, Emotionen zu erzeugen. Nachdem die ganze Gruppe dann nach gut zehn bis 15 Minuten Film vereint ist, beginnt das Spiel – oder eher das Grauen im positiven Sinne, denn Escape Room bietet eine überraschend gute Zeit.

Wo geht’s weiter?

Schnell merkt die Gruppe, dass die Escape Rooms nicht nur ein Spiel sind, sondern ein potenzielles Grab darstellen. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Die Macher haben sich für jeden der fünf Räume eine neue Gemeinheit ausgedacht, wobei die Räume selbst gegen Ende des Filmes eher zur Nebensache werden. Wie es nämlich oft in derartigen Schockern ist, wandelt sich der Plot zu etwas viel größerem, das man so als Zuschauer nicht hat kommen sehen. Denn natürlich sind die Spieler nicht zufällig ausgewählt worden. Das Ende ist zudem so gehalten, dass Escape Room die Möglichkeit zu einer eigenen Reihe erhält. Sony hat inzwischen sogar schon eine Fortsetzung angekündigt. Auf der einen Seite wirkt die letzte halbe Stunde des Filmes so, als hätte Sony hier auf Biegen und Brechen die Franchise-Keule geschwungen, andererseits bietet der plötzlich viel größer werdende Rahmen viele Ideen für kommende Teile.

 

Unsere Kritik zu Escape Room

Die Schauspieler bieten allesamt eine solide Leistung. Serien- und Marvelfans dürften mit Deborah Ann Woll ein bekanntes Gesicht erblicken und auch Tyler Labine dürfte durch den skurrilen Tucker and Dale vs Evil vor allem Horrorfans bekannt vorkommen. Aus filmtechnischer Sicht sollte der geneigte Kinogänger nicht allzu viel erwarten. Regisseur Adam Robitel versteht sein Handwerk, wird aber sicherlich nicht zum neuen Horror-Revolutionär wie einst James Wan mit seinem ersten Saw. Apropos: Ist Escape Room nun der erwartete Abklatsch geworden? Hier gibt es ein klares Jein. Natürlich ist die Idee nicht neu, dass eine Gruppe scheinbar normaler Menschen um ihr Leben kämpfen muss, andererseits ist die Idee der thematisch gestalteten Escape Rooms durchaus interessant. Ein Faktor fehlt in Escape Room zudem völlig, der die Saw-Reihe berühmt und berüchtigt machte: der Splatter-Faktor. In Deutschland ist der Streifen ab 16 Jahren freigegeben, sodass dem Kinozuschauer übermäßig spritzendes Blut und herausquellende Gedärme erspart bleiben. Natürlich ist und bleibt Escape Room ein Horrorthriller, bei dem es zur Sache geht – allzu großes Gemetzel sollte man allerdings nicht erwarten. Auch wenn es sich bei Escape Room um keine Offenbarung handelt, bietet der Film genug, um über die Laufzeit von knapp 100 Minuten gut zu unterhalten. Die titelgebenden Räume sind interessant gestaltet, die Fallen hat man so auch noch nicht bei der Genrekonkurrenz gesehen. Anders als bei Saw – man verzeihe den erneuten Vergleich – geht es in Escape Room etwas gemächlicher zu. Wer also einen nervenaufreibenden Kinoabend genießen möchte, ohne ob all dem Filmblut einen Brechreiz zu riskieren, der ist bei Escape Room genau richtig. Wir freuen uns auf die Fortsetzung.

 

Informationen zu Espace Room

Originaltitel: Escape Room
Laufzeit: 99 Minuten
Kinostart: 28. Februar 2019
Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
Besetzung: Taylor Russell, Logan Miller, Jay Ellis

 

Trailer zu Escape Room




Fazit:

Überraschende Wendungen
Kreative Escape Rooms
Weniger Splatter als bei der Genre-Konkurrenz
Charaktere wirken meist blass
  • Escape Room
    “Escape Room wird die Kino-Landschaft, ja nicht einmal das Horror-Genre, revolutionieren. Der Film ist ein klassischer Film, den man sich ohne Bedenken angucken kann, wenn nichts anderes läuft. Muss man unbedingt ins Kino? Wenn man Saw, The Cube und ähnliche Filme mag, auf jeden Fall. Für den normalen Horrorfan wird aber auch die DVD- oder Blu-Ray-Fassung reichen, die im Laufe des Jahres erscheinen wird. Meine Hoffnungen liegen nun auf den Verantwortlichen hinter Escape Room. Der Film hat definitiv Potenzial für mehr und dass es weiter geht, steht eh schon fest. Hoffentlich nutzt man die grundsolide Basis, um aus Escape Room ein neues Franchise zu erschaffen, dass kreative Fallen und ein allgemeines Unbehagen zurück in die Kinos bringt.”
    Lukas Hesselmann, Trainee

Ab in die Filmsammlung?

Wer auf Horrorfilme der Marke Saw steht, sollte Escape Room im Kino eine Chance geben. Alle anderen warten auf den Heimkinorelease!

3 Kommentar

  1. cikgvkcbtgppegttzqyjenvaugmzjw

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