Avengers: Endgame – Spoilerfreie Kritik zum Superheldenepos

Ein Jahr mussten Marvel-Fans auf der ganzen Welt warten, um zu erfahren, wie die epische Schlacht gegen Thanos ausgeht. Zur Erinnerung: Am Ende von Infinity War wurde das halbe Universum ausgelöscht und unsere liebgewonnenen Helden blieben geschlagen zurück. Nun ist es endlich so weit und wir können erleben, wie das Avengers: Endgame denn nun aussieht. Wir achten natürlich darauf, keine Spoiler bezüglich der Story in unserer Kritik preiszugeben.

 

Die Story von Avengers: Endgame

Hier halten wir es kurz, um nicht zu viel vorwegzunehmen: Thanos hat das halbe Universum mit einem Fingerschnips ausgelöscht und sich infolge dessen an einen geheimen Ort zurückgezogen. Nun liegt es in der Hand der überlebenden Helden, Thanos den Gar auszumachen und im besten Fall, alles rückgängig zu machen. So viel sei verraten: Alle offenen Fragen, die nach Infinity War im Raum standen, werden geklärt. Alle Handlungsstränge werden zusammengeführt und geben am Ende ein organisches Bild, bei dem kaum ein Kratzer zu erkennen ist. Marvel-Fans sollten Endgame auf keinen Fall verpassen, um zu erfahren, wie es den verbliebenen Avengers gelingt, wieder einmal die Welt zu retten – oder um sie beim Versagen zu sehen.

 

Unsere Kritik zu Avengers: Endgame

Machen wir uns nichts vor: Mit Avengers: Endgame schaffen es Anthony und Joe Russo den schon fabelhaften Infinity War zu toppen. Hier stimmt einfach alles: Es darf gelacht, gelitten und geweint werden. Wer nach dieser Achterbahnfahrt eines Filmes mit einem Schulterzucken das Kino verlässt, hat wohl mit keinem Marvel-Film bisher seinen Spaß gehabt. Aber gehen wir dieses 3-Stunden-Epos Schritt für Schritt durch. Eigentlich sollte Endgame als 22. Film des Marvel Cinematic Universes den Abschluss der 3. Phase bilden. Nur wenige Tage vor dem Kinostart wurde jedoch bekannt, dass diese Rolle nun der kommende Spider-Man: Far from Home einnehmen wird. Dennoch wirkt Endgame wie der große Abschluss einer Saga, da hier Fanservice der allerersten Klasse geboten wird. Natürlich gibt es auch ein MCU nach Endgame, doch der Infinity-Ark sollte mit diesem Streifen seinen Abschluss finden. Nahezu jeder beliebte Charakter der vergangenen zehn Jahre hat irgendwie seinen Weg in dieses Comic-Meisterwerk gefunden. Die Russo-Brüder bedienen sich hier an einem cleveren Trick, auf den wir aus Spoilergründen nicht näher eingehen. Dass alle Schauspieler eine hervorragende Leistung abliefern, müssen wir wohl kaum erwähnen. Das ist auch ehrlich gesagt wenig verwunderlich, so standen einige Darsteller schon in bis zu zehn Filmen als ihr Charakter vor der Kamera. Für Robert Downey Jr., Chris Evans und Co. dürfte die Arbeit am Endgame wie ein Nach-Hause-Kommen gewesen sein.

Die Optik stimmt

Auch optisch kann sich der neuste Avengers-Teil mit allen Blockbustern locker messen – mehr noch: Einige Sequenzen dürften die Messlatte für 3D in Filmen noch einmal ordentlich nach oben heben. Gerade die Szenen im Weltall, die schon in den Trailern zu sehen waren, lassen die Augen fast schon aus dem Kopf fallen. Auch beim Sound gibt es wenig bis nichts zu mäkeln. Das bekannte Avengers-Theme darf auch in Endgame natürlich nicht fehlen und sorgt für einige Gänsehautmomente. Es fällt zudem nicht auf, dass der Streifen tatsächlich satte 3 Stunden läuft. Die Russo-Brüder legen ein derartig toll ausbalanciertes Tempo vor, dass nie Langeweile aufkommt. Endgame weist eine tolle Spannungskurve auf: Von einem überraschend ruhigen Intro geht es in rasantem Tempo vorwärts, bis zum Höhepunkt – und dann flacht es wieder ab und der Film legt plötzlich gegen Ende ein ganz anderes Tempo vor, das auch einige ruhige Momente zulässt, die nicht aufgesetzt wirken.

Also alles perfekt?

Bei Avengers: Endgame fällt es schwer, ein Haar in der Suppe zu finden. Natürlich ist der Film nur für die Zuschauer geeignet, die in der Materie stecken. Ein Neuling wird vor sprechenden Waschbären, lila Schurken und Pathos gar nicht wissen, wo oben und unten ist. Aber diese Leute will und muss Endgame gar nicht ansprechen. Ursprünglich sollte der Streifen als Infinity War Part 2 in die Kinos kommen, bevor man sich zur Umbenennung entschloss. Im Herzen ist der Film also eine klare Fortsetzung um den Streifen von 2018, den man zwingend gesehen haben muss, um hier etwas zu verstehen. Bei einer derartigen Fülle an Helden und Charakteren ist es zudem unfassbar schwer – selbst bei einer Laufzeit von drei Stunden -, allen Figuren genügend Platz zu geben. So ist es leider so, dass einige liebgewonnene Charaktere zwar auftauchen, aber nur sehr wenig Screentime erhalten. So beschränkt sich die Handlung jedoch auf einen ausgewählten Heldenkreis, der dafür umso besser zur Geltung kommt. Zudem werden einige Figuren, die sonst eher ein Schattendasein fristen mussten, mehr ins Rampenlicht gezogen. Ein weiterer Kritikpunkt ist zudem, dass Endgame vor Pathos nur so strotzt. Die Helden werden abgefeiert, als gäbe es kein Morgen mehr – aber ist das wirklich schlimm? Nein, nicht wirklich, denn eigentlich wollen wir es doch genau so: Wir wollen unsere strahlenden Helden sehen, wir wollen sie feiern und kämpfen sehen – sonst könnten wir uns Endgame sparen. Das Motiv des Filmes ist klar: Familie ist wichtig und unersetzlich. Das Thema bietet dem Film sogar einen Rahmen: Es beginnt mit einer und endet mit einer. Als Zuschauer fühlt man sich wie ein Teil dieser großartigen Familie, die mittlerweile seit über 10 Jahren im Kino begeistert. Avengers: Endgame ist ein absoluter Vorzeigecomicfilm geworden. Alle Fragen werden zufriedenstellend beantwortet und jeder dürfte mehr als befriedigt aus dem Kino kommen. Waren die Erwartungen, die Marvel selbst mehr oder weniger geschürt hatte, groß? Allerdings. Konnte Endgame diese Erwartungen erfüllen? Mehr als das. Mit diesem Film findet der Infinity-Ark einen würdigen Abschluss und auch in vielen Jahren wird man noch über dieses Monster einer Comicverfilmung sprechen.

 

Informationen zu Avengers: Endgame

Originaltitel: Avengers: Endgame
Laufzeit: ca. 182 Minuten
Kinostart: 24. April 2019
Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
Besetzung: Robert Downey Jr., Chris Evans, Josh Brolin

 

Trailer zu Avengers: Endgame




Fazit:

Krönender Abschluss des Infinity-Arks
Höhepunkt des MCU
Überraschende Wendungen
Wird dem Hype gerecht
  • Avengers: Endgame
    “Die Vorfreude auf Endgame war kaum auszuhalten. Ich bin mit extrem hohen Erwartungen ins Kino gegangen und wurde in keiner Weise enttäuscht. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass mich ein Film noch einmal so umhauen kann. Natürlich sind die Marvel-Filme Geschmackssache. Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Wer schon vorher nichts mit Iron Man, Thor und Co. anfangen konnte, den wird auch Endgame völlig kalt lassen. Der Film ist Fanservice par excellence und wird kein Comicfanherz unberührt lassen. Wer die vergangenen 10 Jahre mit diesen Helden verbracht hat, muss diesen Film im Kino erleben. Endgame ist in meinen Augen ein mehr als würdiger Abschluss der letzten Dekade.”
    Lukas Hesselmann, Redakteur

Ab in die Filmsammlung?

Marvel-Fans müssen und sollten Endgame unbedingt im Kino erleben. Wer noch nie etwas mit Superhelden anfangen konnte, wird hier jedoch erst recht keine Freude haben.

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