Pokémon – Der Film: Die Macht in uns – Kritik zum Taschenmonsterfilm

2019 war ein reich gefülltes Jahr für Pokémon-Fans: Meisterdetektiv Pikachu überzeugte im Kino und die Nintendo Switch erhielt mit Schwert und Schild die ersten vollwertigen Next Gen-Editionen – wenn auch nicht ohne Kontroversen. Zwar gab es mit Pokémon: Verbünde dich mit Pikachu auch eine massive Enttäuschung, doch die könnte mit Die Macht in uns ausgeglichen werden. Wie gut sich die Blu Ray zum insgesamt 21. Pokémon-Film schlägt, lest ihr hier.

 

Die Story von Pokémon – Der Film: Die Macht in uns

Wie so oft dreht sich die Story von Die Macht in uns um Protagonist Ash und sein Pikachu. Das Duo reist nach Fula City, um dort dem Windfest beizuwohnen, das die Bewohner der Stadt am Meer einmal im Jahr zu Ehren Lugias feiern. Das legendäre Pokémon hatte die Stadt vor viele Jahren mit Wind versorgt, sodass die Stadt fortan immer genügend Energie zur Versorgung habe. Wie es sich für einen Pokémon-Film gehört, kommt es natürlich zu einem Unglück, das Ash nur in Zusammenarbeit mit Pikachu und seinen neu gefundenen Freunden aufhalten kann.

 

Unsere Kritik zu Pokémon – Der Film: Die Macht in uns

Wenn man schon einmal einen Pokémon-Film gesehen hat, dürfte einem ein gewisses Muster aufgefallen sein. In 99 Prozent der Fälle geht es um Freundschaft, Mut und das Vertrauen in Freunde. Bei Die Macht in uns beschleicht den Zuschauer ständig ein Gefühl, das besagt: Irgendwie kommt mir das alles so bekannt vor. Und tatsächlich ist die Story vom 21. Taschenmonsterfilm derart lieblos zusammengeklöppelt, dass es eine Schande ist. Ja, Ash und Pikachu sind ein tolles Team. Ja, Team Rocket schafft es nie, wirklich böse zu sein. Warum trauen sich die Macher nicht einmal, etwas völlig neues zu probieren? Schon bei Schwert und Schild auf der Switch wurde viel Potenzial verschenkt – gleiches trifft leider auch auf Die Macht in uns zu.

Zu viel des Guten

Die Story kommt zudem nur sehr sehr langsam in Fahrt. Die erste halbe Stunde vergeudet der Film damit, derart viele Nebencharaktere einzuführen, dass man fast den Überblick verliert. Eine Pokémon-hassende Oma, ein notorischer Lügner, eine ehemalige Sprinterin, ein schüchterner Wissenschaftler, Ash, Team-Rocket, die Tochter des Bürgermeisters… Das wirkt ein bisschen überladen? Ist es auch. Bei dieser Fülle an Charakteren und der Limitierung auf Spielfilmlänge kommen nahezu alle Charaktere viel zu kurz und werden nur oberflächlich behandelt. Warum hat man hier nicht drei Figuren weniger genommen, um die anderen dafür besser aufzubauen? So bleiben alle Protagonisten nur klischeebeladene Langweiler, die natürlich am Ende zusammenarbeiten müssen und ihre Probleme beiseite schaffen, um die Stadt zu retten.

Wo ist Lugia?

Ein Highlight der Pokémon-Filme ist meist das Zusammentreffen von Ash und den legendären Pokémon wie Luiga, Ho-Oh oder Mewtu. Und wenn man Die Macht in uns so im Regal stehen sieht und den Klappentext liest, könnte man auf eine epische Zusammenkunft von Lugia und Ash hoffen. Pustekuchen! Das legendäre Pokémon hat im gesamten Film einen derart kurzen und gehetzten Auftritt, bei dem man sich fragt: Wenn die Stadt, die nur aufgrund Lugias Macht existieren kann, kurz vor dem Untergang steht, warum bequemt sich Lugia dann nicht zur Rettung? Dieser kuriose Umstand wird im Film zwar notdürftig erklärt, unlogisch bleibt es trotzdem.
Statt Lugia steht das neue Pokémon Zeraora im Mittelpunkt, das extra für den Film geschaffen wurde. Doch auch hier gibt es wenig Neues: Erst ist Zeraora den Menschen gegenüber böse eingestellt, merkt dann aber, dass lange nicht alle Menschen böse sind. Jajaja, haben wir auch schon zig mal gesehen.

Wow!

Eine Sache macht Die Macht in uns dann aber doch besser als wohl alle bisherigen Pokémon-Filme: Die Optik! Noch nie sahen die Pokémon in animierter Form derart gut aus wie in Die Macht in uns. Leichte 3D-Effekte unterstützen das tolle Gesamtbild und machen den Film zumindest in Fragen der Optik zu einem Erlebnis. Doch auch hier gibt es ein Aber. So gut der Streifen auch aussehen mag, so selten kommt der tolle Look tatsächlich zum Tragen. Es gibt derart wenige Kämpfe, dass die super Animationen kaum zum Einsatz kommen. Der Anfang spielt zudem nahezu ausschließlich in den Gassen der Stadt, sodass – bis auf wenige Ausnahmen – auch keine tollen Panoramen geboten werden. Schade!

Schon okay

Auch wenn die Kritik nicht so klingen mag: Die Macht in uns ist kein schlechter Film, es nur ein Film, der nahezu keine Überraschungen bietet und nicht mehr als mittelklassige Routine bietet. Die Blu Ray hat außer einem Trailer zudem keine Bonusmaterialien zu bieten und ist daher nur aufgrund der Bildqualität einen Kauf wert. Im Endeffekt macht Pokémon – Der Film: Die Macht in uns das, was auch Schwert und Schild abliefern: Extrem viel Potenzial verschenken. Das macht die Produkte nicht zwangsläufig schlecht, ist aber für Fans vor allem eins: Verdammt schade!

 

Informationen zu Pokémon – Der Film: Die Macht in uns

  • Originaltitel: Pokémon the Movie: The power of Us
  • Laufzeit: ca. 98 Minuten
  • Heimkinostart: 29. März 2019
  • Altersfreigabe (FSK): ab 06 Jahren freigegeben

 

Extras auf der Blu-ray:

  •  Trailer

Trailer zu Pokémon – Der Film: Die Macht in uns




Fazit:

Neue Story rund um Ash und Pikachu
Kaum Überraschungen, sehr routiniert
Fantastische Optik
Lugia als Werbeobjekt - taucht nur Sekunden lang auf
  • Pokémon: Die Macht in uns
    “Als Kind habe ich extrem gerne die Pokémon-Filme gesehen. Die Macht in uns war nun die Rückkehr zu den Taschenmonsterfilmen und irgendwie hat sich das Gucken extrem nostalgisch angefühlt. Zum einen, weil ich endlich wieder einen Film in diesem Universum genießen wollte, zum anderen, weil ich das Gefühl hatte, das alles schon mal gesehen zu haben. Für mich war der Film am Ende dann okay – mehr aber auch nicht.”
    Lukas Hesselmann, Redakteur

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Wer unbedingt Pokémon sehen will, schlägt zu. Wer neue spannende Stories sehen will, spart sich das Geld.

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