Mossad – Kritik zur nackten Kanone 2020

2020 bot bisher wenig zum Lachen. Doch mit der kreativen Unterstützung von Comedy-Genie David Zucker, dem Mann hinter Die nackte Kanone, Scary Movie 3 und Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, möchte der israelische Regisseur Alon Gur Arye endlich wieder Spaß ins Kino 2020 bringen. Und wer mit den eben genannten Filmen etwas anfangen kann, allen voran mit Die nackte Kanone, wird auch bei Mossad seine helle Freude haben. Wir sagen euch, warum die verrückte Komödie so rockt!

Die Story von Mossad

Alleine die Geschichte könnte so auch aus einem Bond-, Mission: Impossible- oder anderen Agentenfilmen stammen: Mossad-Agent Guy wird auf eine Mission geschickt, deren Ziel es ist, einen Mossad-General zu befreien. Natürlich geht diese Mission schief und Guy wird vom Außendienstagenten zum Hüpfburgbeschützer degradiert. Als Jahre später jedoch ein Milliardär direkt vor den Augen des israelischen Geheimdienstes entführt wird, muss Guy einspringen, um nicht nur das Entführungsopfer, sondern die ganze Welt zu retten! Hilfe bekommt er dabei von der blonden CIA-Agentin Linda Harris, die Guy jedoch in allen Belangen völlig überlegen ist. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass hinter der Entführung mehr steckt, als man zunächst glaubt…

Unsere Kritik zu Mossad

“Terrorismus ist wie Nasebohren – es hat niemals ein Ende” – wer nach diesem Zitat aus Mossad schon mit den Augen rollt, braucht im Prinzip gar nicht weiterlesen. Alle anderen werden vermutlich jetzt schon ihren Spaß haben und sind somit das beste Publikum für Mossad. Denn auf diesem Niveau bewegen wir uns bei dieser Komödie – zum Glück! Denn die israelische Agentenparodie steht wirklich in einer Reihe mit Die nackte Kanone oder auch Johnny English. Natürlich erreichen der Film und sein Hauptdarsteller nie die meisterhafte Klasse von Leslie Nielsen oder Rowan Atkinson, doch alleine dass diese klamaukige Genre 2020 zurückkehrt, muss man Mossad schon gesehen haben.

Von Anfang bis Ende

Mossad geht gleich komplett in die Vollen. Hier wird alles verarscht, was das Agentengenre bietet: Mission: Impossible und James Bond bekommen hier ihr Fett weg, genau wie aktuelle technische Trends. Der Vorspann zum Film kommt (natürlich) in bester Bond-Manier daher, ohne sich darüber voll und ganz lustig zu machen. Immer wieder wird zudem die vierte Wand durchbrochen, was bei den offensichtlichen Vorbildern auch schon der Fall war. Sei es, dass Guy aus dem Bild klettert, um sich im schwarzen Rahmen rund ums Bild fortzubewegen oder dass ein Pilot mitten in der Action sein Handy zückt, um den Soundtrack per Shazam zu erkennen – da lacht das Herz (und der Zuschauer)! Dabei gelingt Mossad ein wichtiges Kunststück: Der Film fängt zwar den Vibe von Die nackte Kanone und Co. ein, bringt jedoch genügend eigene Ideen mit, um nicht wie ein billiger Abklatsch zu wirken. Wie bereits erwähnt, ist der Film nicht derart absurd und lustig wie seine Vorgänger, doch das ist nicht schlimm. Da man so gut wie nie das Gefühl hat, eine Nachmache zu sehen, ist man stets gut unterhalten.

Aber…

Natürlich ist auch bei Mossad nicht alles perfekt. Vieles ist dem Umstand geschuldet, dass ein kleiner israelischer Film logischerweise nicht das Budget eines Hollywood-Streifens hat. Das merkt man vor allem an den Effekten. Habt ihr schon mal einen Sharknado-Film gesehen? Dann wisst ihr in etwa, welche Qualität zum Beispiel die Explosionen in Mossad haben. Schlefaz-würdig ist der Film aber trotzdem auf keinen Fall. Außerdem kommen solche Situationen eh nicht zu häufig vor, um zu nerven. Leider trifft das auf die größte Schwäche des Films nicht zu – denn die ist zumindest hierzulande allgegenwärtig: Wie schon bei Pandemie ist die deutsche Synchronisation ein Graus! Von absolut gelangweilt über völlig übertrieben bis komplett unpassend ist hier jede negative Abweichung geboten, die man bei einer Synchro befürchtet. Einerseits passt das zum Slapstick-Charme des Films, andererseits ist es irgendwann nur noch nervig, wenn die deutschen Stimmen mal wieder viel zu laut sind und nicht zur Stimmung der Szene passen. Alles in allem ist die Synchro also komisch – aber nicht im Sinne von lustig, sondern eher im Sinne von billig. Schade!

Ab ins Kino!

Wer auch nur das geringste mit Johnny Englisch oder Frank Drebin anfangen kann, wird auch Guy Moran schnell in sein Herz schließen. Mossad überzeugt mit übertrieben albernem Slapstick-Humor, den wir so schon lange nicht mehr im Kino sehen durften. Gute schlechte Wortwitze am laufenden Band, Durchbrüche durch die vierte Wand und kuriose Grimassen bilden das Fundament von Mossad. Dass die Story dabei nicht wirklich mitreißend ist – Schwamm drüber. Darum ging es bei derartigen Filmen in den seltensten Fällen. Nach Horror- und Action in den Kinos ist nun endlich mal eine gute Komödie dran. Nimm das, Corona!

Informationen zu Mossad

  • Originaltitel: Mossad
  • Laufzeit: ca. 95 Minuten
  • Kinostart: 13. August 2020
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Tsahi Halevi, Efrat Dor, Tal Friedmann

Trailer zu Mossad




Fazit:

Komödie im Stil von Die nackte Kanone und Johnny English
Slapstick am laufenden Band
Maue Story
Unterirdische deutsche Synchro
  • Mossad
    “Ich bin heilfroh, dass es mal wieder einen Film wie Die nackte Kanone gibt. Für mich können derartige Agentenkomödie gar nicht dumm genug sein – und das meine ich durchaus positiv! Während mich Johnny English 3 tatsächlich ein bisschen enttäuscht hat, schlägt Mossad bei mir voll ein. Und das Ende des Films lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken…”
    Lukas Hesselmann, Redakteur

Ab ins Kino?

Klamaukfans müssen diesen Film sehen! Wer Die nackte Kanone zu dumm findet, macht lieber einen großen Bogen um Mossad.

1 Kommentar

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